Der Tiny House Transport nach Leipzig
Wir haben in den letzten Tagen den Rohbau unseres Häuschens auf die Beine gestellt und können uns jetzt um den nächsten Schritt kümmern: dem Tiny House Transport nach Leipzig. Wir waren bisher noch nie mit einem solchen Koloss unterwegs, haben 133 Kilometer bis zur neuen Halle vor uns und wissen aufgrund des wechselhaften Wetters nicht, ob wir trocken ankommen. Das kann ja etwas werden!
Ein Einsatz in tiefer Nacht
Wir hatten nach Abschluss unseres Baus und der Fertigstellung des Dachstuhls, das Tiny House wieder gut eingepackt und die Plane am Anhänger festgebunden. Doch spät am Abend rief Jan bei uns an und teilte uns mit, dass sich die Plane bedrohlich gelockert hatte. Ich rückte kurzerhand also noch einmal zum Tiny House aus und sah mir das Dilemma an.
Der zum Abend erstarkende Wind hatte solange an zwei losen Ende der Plane gerissen, bis nach und nach mehrere Schnüre am Anhänger gerissen sind und nur wenige Futzel die Abdeckung davon abhielten, in Nachbars Garten zu segeln. Zu allem Übel fing es jetzt auch noch zu regnen an. Jetzt musste schnell gehandelt werden.
Ich befestigte die Plane rundherum erneut mit Schnüren, was gar nicht so leicht war, da während dieses ganzen Prozesses ein fast schon orkanartiger Sturm tobte. Da fielen mir wesentlich angenehmere Abendbeschäftigungen ein, denen man hätte nachgehen können. Aber was solls, das Wetter ist nunmal da und der Rohbau musste geschützt werden. Nachdem das Haus rundherum gesichert war, ging ich nach innen und zog die losen Ecken ins Tiny House. Hier konnte ich alles auf Zug festbinden, sodass der Wind keine Angriffsfläche und damit Möglichkeit hatte, die Abdeckung erneut zu lockern.
Und im Inneren des Tiny Houses war die ganze Situation auf einmal sehr gemütlich, fast schon romantisch. Durch die Abdeckung kam der Lichtschein einer Straßenlaterne gedämpft in den Innenraum, die weiße Plane schlug leicht gegen den Holzrahmen und sorgte für akustische Untermalung und aufs Dach prasselte ein leichter Regenschauer. Das hatte etwas von „Übernachtung im Heuschober bei Unwetter“. Man ist den Elementen nicht direkt ausgesetzt, aber nah genug dran um Respekt zu haben. Ganz spontan kam mir eine Szene aus „James Bond – Im Geheimdienst ihrer Majestät“ mit George Lazenby ins Gedächtnis. Als James und Tracy vor bösen Häschern fliehend und im aufkommenden Schneesturm in einer alten Scheune Zuflucht suchen mussten. Draußen Weltuntergang, drinnen Romantik!
Das nahm ich zum Anlass, mich in die Loftebene, in unser späteres Schlafzimmer, aufzuschwingen, um zu sehen, wie es sich denn dort oben liegt. Was soll ich sagen? Es war einfach traumhaft. Aber geräuschdämpfende Wände und Fenster dürften es dann schon sein – auf Dauer wäre mir das sonst wirklich zu laut.
Der nächste Morgen
Die Nacht und das Unwetter ging vorüber und Letzteres war zum Glück nicht so heftig wie befürchtet. Das Tiny House stand also noch. Und die Plane war auch noch zu 100% fixiert. Meine nächtliche Aktion hatte sich damit gelohnt.
Mein Vater, der uns als Fahrer beim Tiny House Transport nach Leipzig unterstützen sollte, hatte sich auf 09:00 Uhr angekündigt. Da blieb mir jetzt also noch eine halbe Stunde, um die wichtigsten Vorbereitungen zu treffen. Die Plane musste entfernt und zusammengelegt werden. Und auch einige Fotos des Rohbaus mussten noch geschossen werden. Allerdings hing bereits die ganze Zeit ein feiner Nieselregen in der Luft, obwohl die Vorhersage eigentlich nur bewölktes Wetter gemeldet hatte.
Als mein Vater eintraf, war der Regen zum Glück fast komplett zurückgegangen. Also nutzen wir noch ein paar Minuten, um die anstehenden Punkte und die heutige Reiseroute nach Leipzig zu besprechen. Nachdem alle offenen Fragen geklärt waren, hatte sich auch endlich der nasse Himmel verzogen und wir konnten darangehen, das Tiny House auszuziehen.
Die Plane wurde zusammen- und zur Seite gelegt und mein Vater rollte seinen Pick-Up langsam rückwärts, damit wir den Anhänger ankuppeln konnten. Und dann setzten sich Auto und Anhänger langsam aber sicher in Bewegung.
Allerdings starteten wir nicht sofort den Tiny House Transport nach Leipzig, sondern positionierten das Gespann auf der kleinen Straße hinter Jans Werkstatt, um die fälligen Fotos schießen zu können. Anschließend wurde noch die Drohne nach oben geschickt, wobei ich höllisch aufpassen musste, aufgrund des starken Windes nicht in einer der vielen Strom- und Telekommunikationsleitungen zu fliegen. Das wäre eine Schlagzeile geworden: „Tiny House Bauherr knipst Siedlung das Licht aus.“
Die Reiseroute für den Tiny House Transport nach Leipzig
Nachdem ich allen multimedialen Verpflichtungen nachgekommen war, starteten wir den Konvoi. Mein Vater mit unserem Rohbau am Haken vorneweg und Jenny und ich hinterher. Es war schon ein toller Anblick, wie das Tiny House (also der Rohbau) zum ersten Mal auf der Straße rollt. Sofort dachten wir an ferne Küstenstraßen, herausfordernde Gebirgspässe oder malerische Routen auf dem unser Haus sich in der Zukunft einmal bewegen wird. Aber für heute blieb es bei der deutschen Autobahn.
Bis wir die Autobahnzufahrt zu A9 erreichten, stand uns aber noch eine kleine Reise bevor. Zuerst mussten wir uns aus der kleinen Seitenstraße heraus auf eine Landstraße bewegen. Ein paar hundert Meter weiter konnten wir schon auf eine Bundesstraße einbiegen und hatten dadurch den Vorteil, dass wir nicht mehr als 50% der Straßenbreite mit unserem Haus belegten. Auf dieser Bundestraße fuhren wir jetzt für 45 Kilometer und obwohl diese eigentlich genug Platz bieten sollte, gab es immer wieder Momente, in denen wir kurz die Luft angehalten haben.
Endlich auf der Autobahn
Kaum hatten wir die Zufahrt erreicht und waren auf der Autobahn, mussten wir am Hermsdorfer Kreuz auch schon wieder herunterfahren. Mein Vater musste dringend tanken, da diese Schrankwand am Heck nicht ganz so windschlüpfrig war, wie es der Anblick vermuten ließ. Der Pickup genehmigte sich also den einen UND anderen Liter mehr. Und etwas Sprit im Tank brauchten wir schon, wenn wir den Tiny House Transport nach Leipzig noch am selben Tag über die Bühne bringen wollten.
Unterwegs warf ich immer wieder einen Blick zu diesem bedrohlich wirkenden Himmel, von dem man nicht wusste, ob gleich die Sonne durchscheinen oder ein Regenguss losgehen sollte. Hoffentlich würden wir es noch trocken bis Leipzig schaffen. Meinen Vater plagten derweil aber ganz andere Probleme.
Regelmäßig wurden wir von kleinen Lastkraftwagen oder Großen mit Sattelaufliegern aber auch kleinen PKW-Gespannen überholt. Das lag nicht nur daran, dass sich gefühlt kein Fahrer wirklich an die 80km/h-Regelung für Lastkraftwagen hielt, sondern auch daran, dass wir nicht gerade den stürmigsten Zughengst aus dem Stall geholt hatten.
Der Pickup hat nur 136PS (und damit 340 Newtonmeter Drehmoment), was dafür sorgte, dass wir schon auf gerader Fläche Schwierigkeiten hatten, die Geschwindigkeit von 80 Kilometer pro Stunde zu erreichen. Auf längeren Ziehstücken bergauf fielen wir auch gerne bis auf 70km/h herab. Wie mir mein Vater später mitteilte, hatte er auf solchen Etappen nur einen Gedanken: „Jetzt bitte nicht stehenbleiben!“
Die letzten Meter
Wir waren alle mehr als erleichtert, als wir endlich die gewünschte Autobahnausfahrt westlich von Leipzig erreichten und auf die letzten Kilometer gerader Bundesstraße einbogen. Der Tiny House Transport nach Leipzig war damit kurz vor seinem Ziel und so wechselten wir im Konvoi die Positionen und mein Vater durfte uns den restlichen Weg zu den Pittlerwerken folgen. Die Navi-Markierung hätte ihn sonst womöglich in eine Sackgasse oder zu einer engen Kurve geschickt und das galt es zu vermeiden.
An der Halle angekommen, öffneten wir bereits die Tore und mein Vater drehte das Gespann auf der davorliegenden großen Freifläche. Jetzt konnte er gleich noch seine Fähigkeiten im rückwärts einparken trainieren, wobei ich aber gerne behilflich war, denn auf der abgewandten Seite des Tiny Houses ist man ohne Einweiser quasi blind unterwegs. Und jetzt auf den letzten Metern das Haus gegen die Wand zu setzen, musste ja nicht sein.
Das Schäfchen noch rechtzeitig ins Trockene gebracht
Wir hatten das Haus gerade abgestellt, abgekoppelt und den Motor ausgemacht, als ein sintflutartiger Regen niederging. Zwar nicht lange, aber in Menge ausreichend, um unser Tiny House komplett unter Wasser setzen zu können. Wenn das nicht perfekte Planung war - oder eher Glück. Schließlich konnten wir ja nicht ahnen, wann der Himmel seine Schleusen öffnen sollte. So exakt ist die meteorologische Vorhersage dann doch noch nicht.
Aber uns war das alles jetzt ziemlich egal. Unser Tiny House Rohbau stand im Trockenen hinter verschlossenen Türen und konnte sich entspannen. Genau wie wir. Daher luden wir meinen Vater auf einen leckeren Kaffee in die Analog Café/Bar von Tom nahe der Eisenbahnstraße ein und konnten ihn dabei noch von der Barista-Kaffee-Art überzeugen. Der Tiny House Transport nach Leipzig war Anstrengung genug, jetzt durften wir auch mal entspannen. Dazu konnten wir Tom vom heutigen Tag berichten, ließen den RoadTrip und die Highlights persönlich noch einmal Revue passieren und bedankten uns für die großartige Unterstützung bei meinem Vater.
Dieser trat dann auch zeitnah wieder die Heimreise an und wir bestellten uns noch einen zweiten Kaffee. So diskutieren wir noch einige Zeit über Ideen und Pläne, die uns im Kopf herumkreisten. Und nachdem wieder einige Notizlisten gefüllt waren, gingen wir nach Hause und ließen den Abend ruhig ausklingen. Wir hatten viel geschafft und unser Tiny House stand endlich bei uns in Leipzig. Bald könnten wir also daran weiterbauen.
Aber was wiegt der Rohbau bisher eigentlich? Stimmt unsere Planung mit der Realität überein? Um das zu überprüfen, könnten wir einfach mit dem Konstrukt auf eine LKW-Waage fahren. Aber davon berichten wir euch im nächsten Beitrag.
Bis bald
Marco & Jenny